23. Juni 2022. Die drückende Hitze fühlte sich an, als ob ich in der Sonne verbrennen würde. Ich lief herum und hatte Schwierigkeiten, den Veranstaltungsort des #futurework22 Festivals zu finden. Nachdem ich jemandem gefolgt war, der auch zu der Veranstaltung ging, schaffte ich es. Ich holte mir ein kühles Getränk und genoss die kleine Oase der Inspiration und des Austauschs neuer Ideen.

Ich hatte mich mit dem Veranstaltungprogramm vertraut gemacht und setzte mich in den hinteren Teil eines Workshops mit dem Titel „How to tackle mental health at work“. Da ich früher an einer staatlichen Schule gearbeitet habe, kann ich gut nachvollziehen, wie wichtig dieses Thema heutzutage ist. Die Menschen werden stigmatisiert, mit ihren Problemen allein gelassen und bleiben oft ungehört.

Louisa, die Referentin, schlug vor, eine Teamatmosphäre zu schaffen, die die Menschen dazu ermutigt, ihre Gefühle zu teilen. Manch würde bei dieser Idee die Augen verdrehen und denken: „Bin ich hier auf Freuds Couch?“, aber es ist wichtig, über unsere Gefühle zu sprechen, sonst haben Menschen, die Probleme haben, keine Chance, Hilfe zu bekommen!

Ich habe dann an meine Sprachschüler*innen gedacht, die mir immer erzählen, wie sie sich fühlen und wie sie damit umgehen. Ich haben das nicht bewusst in meinen Unterricht eingebaut, sondern es hat sich einfach ergeben: ein Raum und ein sicheres Umfeld, in dem sie sich öffnen können.

Ich habe beschlossen, einige Ideen festzuhalten, wie man eine Kultur des Gefühlsaustauschs etablieren kann:

Vertrauen aufbauen: teile Deine Gefühle als Lehrkraft mit, vielleicht sogar einige persönliche Erfahrungen aus deinem Leben
–  Vergewissere den Teilnehmer*innen: Was im Unterricht passiert, bleibt im Unterricht
– Erstelle eine Mini-Umfrage über den aktuellen emotionalen Zustand der Teilnehmer*innen (dies kann auch in eine Sprechübung umgewandelt werden).

Ich würde mich freuen, eure Gedanken zu diesem Thema zu hören.

Lina <3